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🔥🚗 wurden in Österreich 0 kg Brot und 0 Liter Pflanzenöl in Autotanks verbrannt.

  • * Auf der für Agrobenzin benötigten Fläche von 30.700 ha könnten bei einem Durchschnittsertrag von 5,5 Tonnen Weichweizen pro Hektar rund 169.000 Tonnen Brotweizen angebaut werden. Das durchschnittliche Verhälnis von Weizen zu Brot liegt bei etwa 0,85, daraus ergibt sich die Menge von 199.000 Tonnen Brot. Das sind umgerechnet 6,3 Brotlaibe zu 1 kg pro Sekunde. Jedes Brot Emoji entspricht 10 kg Brot.
    Der in Österreich vertankte Agrodiesel benötigt 455 Millionen Liter frische Pflanzenöle aus Raps, Sonnenblumen, Soja und Palmöl. Das entspricht 14,4 Liter wertvolles Pflanzenöl pro Sekunde.

Brot 🍞 auf die Teller 🍽️ nicht in den Tank 🚗

Während die Preise für Brot und Speiseöl in die Höhe schnellen, werden weiterhin wertvolles Getreide, Raps & Soja im Autotank verbrannt: 22.700 Kilogramm Brot und 52.000 Liter Planzenöl pro Stunde!

Denn in Österreich müssen bei Benzin (E5 = 5 Prozent) und Diesel (B7 = 7 Prozent) sogenannte Agrotreibstoffe (oft auch Biotreibstoff oder “Bio-Sprit”) genannt, beigemischt werden. Besonders problematisch ist dabei, dass 98 Prozent der getankten Agrotreibstoffe aus Getreide (z.B. Weizen) und Ölsaaten (z.B. Raps, Soja,...) produziert werden. Nur die restlichen 2 Prozent stammen aus Abfall und Reststoffen.

Was sind Agrofuels? ⛽

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  • Aus was werden Agrotreibstoffe gemacht?

    • Raps (62%)
    • Soja (12%)
    • Mais (12%)
    • Palmöl (4%)
    • Weizen (4%)
    • Sonnenblumen (2%)
    • pflanzliches Altspeiseöl (1%)
    • Triticale (1%)
    • Zuckerrüben (1%)
  • Aus was wird Agrodiesel gemacht?

    • Raps (78%)
    • Soja (15%)
    • Sonnenblumen (3%)
    • Palmöl (3%)
    • pflanzliches Altspeiseöl (1%)
  • Aus was wird Agrobenzin gemacht?

    • Mais (63%)
    • Weizen (20%)
    • Triticale (6%)
    • Roggen (2%)

Offiziell werden Treibstoffe, die aus Getreide, Ölsaaten oder Altspeiseöl hergestellt werden, "Biotreibstoff" oder umgangssprachlich auch “Bio-Sprit” genannt. Diese Begriffe sind aber irreführendes Greenwashing. Sie täuschen vor, dass Benzin und Diesel aus Ackerpflanzen gut für die Umwelt und das Klima wären. Wir verwenden deshalb den Begriff Agrotreibstoffe.

Vereinfacht gesagt, gibt es zwei Sorten Agrotreibstoffen: Agrodiesel der aus Ölsaaten (Raps, Soja, Palmöl,...) oder Altspeisefett gewonnen wird und Agrobenzin (Ethanol bzw. Alkohol), das durch Vergärung und Destillation von Getreide (Mais, Weizen, Zückerrüben,...) entsteht.

Insgesamt werden in Österreich  jährlich 571 Millionen Liter Agrotreibstoffe getankt und verfahren.

  • Agrodiesel ist eigentlich Planzenöl – wie z.B. Rapsöl oder Sonnenblumenöl. 

    In Österreich wurden 2020 465 Millionen Liter Agrodiesel vertankt. 10 Millionen Liter davon stammen aus Altspeisefetten, die restlichen 455 Millionen Liter werden jedoch direkt aus Ölsaaten wie etwa Raps, Soja, Sonnenblumen und Palmöl gewonnen. Nur zwei Prozent des Agrodiesels kommt aus Österreich, 75 Prozent werden aus EU-Ländern importiert, 23 Prozent aus Nicht-EU-Ländern wie beispielsweise Brasilien, wo für den Sojaanbau oft Regenwald zerstört wird.

    Weiterlesen… (Link auf Blogartikel)

  • Agrobenzin ist hochprozentiger, fast wasserfreier Alkohol (wie 99 %-iger Schnaps). Durch die Vergärung zu Alkohol von Getreide und Zuckerrüben) und der anschließenden Destillation wird so aus Lebensmitteln Agrobenzin.

    In Österreich werden jährlich rund 106 Millionen Liter Agrobenzin verfahren. Der Treibstoff wird zu über 90 Prozent aus Getreide und zu fünf Prozent aus Zuckerrüben gewonnen. 91 Prozent des Agrobenzins wird importiert. Der Großteil der Rohstoffe stammt aus der EU, der Rest verteilt sich auf die Ukraine und Übersee.

    Weiterlesen… (Link auf Blogartikel)

Mythen der Agrosprit-Lobby 🩸

Die Argumente der Befürworter:innen von Biosprit wären gut – wenn sie denn nur stimmen würden! Dahinter stehen große Lobbygruppen, denn es steckt viel Geld im Geschäft mit Agrosprit.

Wir haben uns die größten Mythen zu Agrosprit angesehen und die Fakten dazu gesammelt. Wenn man sich diese ansieht, spricht alles gegen die Verwendung von Agrotreibstoffen!

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    • Lediglich 2 % der in Österreich getankten Agrotreibstoffe werden aus Abfällen bzw. Sekundärrohstoffen hergestellt. Insgesamt ist das Potential aus Abfällen für die Agrotreibstoffe sehr stark eingeschränkt, denn Abfälle sind nur begrenzt verfügbar und können auch für andere Verwendungszwecke eingesetzt werden.

      Beim Agrodiesel, der rund 80% der verkauften Agrotreibstoffe in Österreich ausmacht, ist das Potential bei Abfällen sehr gering. Er kann aus Altspeiseölen oder Schlachtabfällen (tierische Fette) hergestellt werden. In Österreich fallen rund 1 Liter Altspeiseöl pro Haushalt an - hochgerechnet sind das bei einer utopischen 100%igen Sammelquote lediglich 4 Millionen Liter potentieller Agrodiesel. Rechnet man die tierischen Fette hinzu, die rund 39.500 Tonnen ausmachen und rund 3.100 Tonnen für die Agrodieselproduktion verwendet werden, kommen noch einmal 3,5 Millionen Liter Agrodiesel hinzu. Insgesamt also ein Potential von 7,5 Millionen Liter. Der Verbrauch von Agrodiesel lag 2020 in Österreich bei 465 Millionen Liter. Aus den österreichischen Abfällen lassen sich somit derzeit maximal 1,6 Prozent decken! Das ist wirklich sehr sehr wenig. 

    • Jedes Getreide ist für die menschliche Ernährung geeignet, sie erzielen nur am Markt deutlich unterschiedliche Preise. Brot- und Futterweizen unterscheiden sich nur geringfügig in ihrer Backfähigkeit. Futterweizen hat einen geringeren Eiweißgehalt, aber auch aus eiweißärmerem Weizen können bei entsprechend angepassten Backprozessen hochwertige Backwaren produziert werden.

      Das Argument ist zudem sehr irreführend, denn für Agrobenzin wird überwiegend Mais angebaut und es gibt a) bessere Pflanzen für die menschliche Ernährung die auf demselben Acker angebaut werden könnten und b) ist die energetische Verwertung Getreidepflanzen zu Agrotreibstoffen dermaßen ineffizient, dass es deutlich bessere energieeffizientere Alternativen gibt, als aus Getreide Treibstoff zu machen.

    • Die Beimischung von Agrotreibstoffen bedeutet, dass in Österreich pro Stunde 22.700 Kilogramm Brot und 52.000 Liter Pflanzenöl durch den Auspuff wandern. Ein Ende der Beimischungspflicht würde 216.300 Hektar fruchtbare Ackerfläche für den Anbau von Nahrungs- und Futtermittelpflanzen oder für eine andere Form der Energieproduktion frei machen. Das entspricht rund einem Drittel der gesamten österreichischen Getreideanbaufläche. Wir hätten also schlagartig wertvolle und umkämpfte landwirtschaftliche Nutzflächen frei für Klimaschutz- und Biodiversitäts-Maßnahmen (bei Renaturierung), Lebensmittelanbau oder Erneuerbare Energieproduktion für Mensch und Umwelt zur Verfügung.

Was ist die Lösung? 📝

Lebensmittel dürfen nicht mehr im Tank verbrannt werden – dafür sind sie zu wertvoll. Fordere jetzt von Verkehrsministerin Gewessler und Landwirtschaftsminister Totschnig, die Beimischung von Agrotreibstoffen aus Lebensmitteln zu beenden.

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